Kriminologische Filmreihe: DIE 120 TAGE VON SODOM (SALÒ O LE 120 GIORNATE DI SODOMA)

Zum 50. Todestag von Pier Paolo Pasolini

Nach der Trilogie des Lebens (Pasolini verfilmte das Dekameron, die Canterbury Tales und die Geschichten aus 1001 Nacht) entstand mit den 120 TAGEN VON SODOM eines der umstrittensten Werke der Filmgeschichte, das Kritik wie Publikum bis heute schockiert und in zahlreichen Ländern nicht gezeigt werden darf. Pasolini verlegt in seinem letzten Film die Handlung der ebenso kontrovers diskutierten Vorlage des Marquis de Sade vom Ancien Regime in das faschistische Italien: Die Geschichte von vier angesehenen Bürgern, die an einem abgelegenen Ort furchtbare Gräueltaten begehen, ist eine Kritik an Machtmissbrauch, autoritären Regimen und der Konsumgesellschaft.

Nur kurze Zeit nach den Dreharbeiten wurde Pasolini ermordet aufgefunden, mögliche politische Motive werden bis heute vermutet.